Dienstag, 11. September 2007

Dresden, Tag1




Am ersten September-Wochenende haben wir uns eine kinderlose Auszeit von 2 1/2 Tagen genommen und sind nach Dresden gefahren.Eigentlich wollten wir ein Wochenende von Freitag bis Sonntag dort verbringen, aber Anfang September ist noch eine beliebte Reisezeit, wie wir dann auch an den zahlreichen Reisegruppen bemerkt haben, und das Hotel, für das mein Weihnachts-Geschenk-Gutschein galt, bot den Zeitraum von Sonntag bis Dienstag an. Na gut, die Großeltern der Kinder waren noch in Berlin zum Hüten von Kindern, Hund und Haus, warum soll man auch nicht am Sonntag eine solche Reise antreten, man frühstückte noch sonntäglich -emütlich, viel zu packen gab es ja nicht, das Wichtigste waren die Zahnbürsten, Reiseführer und die Regenjacken. Zu zweit, vollkommen ungewohnt, setzte man sich in den Golf, nicht in den VW-Bus, der sonst als Familien-Reise-Kutsche dient, verabschiedete sich von allen und fuhr los, Richtung Autobahn, von Berlin Rudow aus über Adlershof, das ist ein benachbarter Stadtbezirk. Die Reise endete erst mal hier, zumindest mit diesem Auto, denn ein uns anhupender Busfahrer machte uns auf den Plattfuß links hinten aufmerksam, das Reserverad wurde aktiviert, aber -spare tire is not for driving use- dieses Notrad half uns lediglich, bis zu unserem Haus wieder zurückzufahren und dort das andere Auto, den für 2 Personen völlig überdimensionierten VW-Bus zu benutzen.

Egal, wir kamen gut in Dresden an, das Hotel war außerhalb, in einem Gewerbegebiet, machte aber einen guten Eindruck und der bestätigte sich auch.



Mit einem günstigen Familien-Tagesticket (6€) fuhren wir in aller Gemütsruhe in die Altstadt, um erst einmal einen ausgiebigen Spaziergang zu machen.

Angefangen hatten wir an der Frauenkirche, die wir aber wegen starken Andrangs nicht von innen angesehen hatten.




Man steht schon ehrfürchtig davor, die schwarzen Steine sind "Ursteine", der Rest ist Rekonstruktion. Rundum auf dem Platz sind wunderschöne Bürgerhäuser. Es war sonniges Wetter, und mit diesem Wetter und den Cafés rundherum, die ihre Tische im Freien hatten, herrschte eine sehr entspannte Ferienstimmung.

Wir sind weitergelaufen, als nächstes kamen wir an die Semperoper.



Der Platz davor ist nicht soo schön, das Gebäude an sich ist beeindruckend. Im Reiseführer stand, man sollte als Tourist nicht den Fehler machen und vor Semperoper nach der Radeberger Brauerei fragen. Hätten wir sowieso nicht gemacht,haben dafür aber das eine oder andere Radeberger getrunken, auf den Brühlschen Terrassen gibt es einen Radeberger Ausschank, da bekommt man auch Zwickel Bier, das ist das naturtrübe, etwas herbere Bier.

Zurück zur Semper-Oper: Als ich das Gebäude von der Seite gesehen habe, musste ich mir erst mal klarmachen, daß das die Semper-Oper ist:


Ist irgendwie nicht so wie das, was man in der Werbung sieht, oder?


Das Foto ist gemacht von einer Brücke, die über die Elbe geht, nein, es ist nicht die Waldschlösschenbücke, es gibt auch keine kleinen Hufeisennasen, es ist die Augustusbrücke. Über die sind wir gegangen, weil auf der anderen Seite ein schöner Biergarten war, mit Blick auf die Silhouette der Alstadt. Dieses Panorama einzufangen ist mir leider nicht geglückt.

Wenn man auf dieser Brücke über die Elbe läuft, kommt man von der Altstadt in die Neustadt.


Die Neustadt hat auch noch barocke Bauten, ist aber ansonsten eher das Viertel, wo das Leben tobt.
Aber ER ist hier auch wieder zu finden:
Der goldene August, August der Starke, er ist verantwortlich für diese ganzen wunderschönen barocken Bauten, die man in dieser Stadt findet, zumindest für fast alle, er war offensichtlich ein Mensch, der gerne lebte und feierte und sich auch gerne präsentierte. Er hatte auch einen Sohn, der ebenfalls gleichzeitig noch König von Polen war, der war allerdings etwas zurückhaltender als sein Vater, dafür hat er die wunderschöne Hofkirche gebaut, die haben wir auf dem Rückweg über die Brücke schon gesehen:

Diese Kirche hat der Sohn von August dem Starken gebaut, bzw. bauen lassen. Wir sind hineingegangen, es war innen zwar nicht voll, aber das hineinkommen war schwierig, es gab nur einen kleinen Eingang, durch den die Leute sowohl hinein als auch hinaus gegangen sind.
Drinnen sah es so aus:





Diese Fensterreihe oben ist eine tolle Idee, das lässt alles viel leichter und luftiger wirken, die Stuckverziereungen bestehen zum großen Teil aus Blumengirlanden, diese Kirche ist wirklich außergewöhnlich. Als ich dann gelesen habe, daß der Architekt ein Italiener war, dachte ich, daß das eigentlich logisch ist.
Die Orgel ist übrigens eine Silbermann-Orgel.

Wir sind wieder raus aus der Kirche, und nach ein paar Schritten landeten wir vor dem Fürstenzug:


Das sind sämtliche Fürsten des Wettiner Fürstenhauses, dargestellt auf 101 m Länge, bestehend aus Fliesen, die in der Meissener Porzellanmanufaktur hergestellt sind, es sind wohl 24.000, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Es ist eine gigantische Wand, und sie hat den Luftangriff relativ unbeschadet überlebt.

Passend zum Fürstenzug ist gegenüber ein Geschäft mit Meissener Porzellan, ich mag diese Sachen ja, wenn sie auch nicht so ganz meiner Geldbörse entsprechen, es wäre jetzt auch müßig sich über Einzelheiten des Angebots auszulassen, aber eines fand ich doch sehr schön, nämlich dieses Schild am Eingang:


Keine Elfanten im Porzellanladen, bitte.

Dieses war der erste Tag der Dresden -Reise, für den zweiten werde ich ein neues Kapitel anfangen.

2 Kommentare:

mausimom hat gesagt…

Danke Marion für den schönen Reisebericht! Ich werde die Fortsetzung auf keinen Fall verpassen!

Verena hat gesagt…

Schöne Fotos hast du mitgebracht und dank deiner Schilderungen ist man fast auch ein wenig da gewesen!!